Gottesdienst im Gräwig am 04.09.2022
Gemeinden machen den Wald zur Kathedrale
Nicole Laskowski
Die beiden Kirchengemeinden des verbundenen Pfarramtes St. Johannis und St. Urban feierten ihren ersten gemeinsamen Gottesdienst. Zum ersten gemeinsamen Gottesdienst des verbundenen Pfarramtes St. Johannis und St. Urban trafen sich die Gemeindeglieder am vergangenen Sonntag bei bestem Wetter im Gräwig auf halber Strecke zwischen den beiden Ortschaften.
Die Kirchenvorstände aus beiden Orten hatten für den Aufbau gesorgt. Die musikalische Begleitung übernahmen die Posaunenchöre beider Gemeinden. Die Kirchenvorstände und Gemeindeglieder hatten sich den künftigen gemeinsamen Weg schon seit längerer Zeit gewünscht. Vorher bildeten die Kirchengemeinden Groß und Klein Ilsede mit jeweils einer halben Pastorenstelle, die zurzeit nicht besetzt ist, einen Verbund. Ab sofort übernimmt Pastor Andreas Bartholl die seelsorgerliche Betreuung Klein Ilsedes im Rahmen seiner Dreivierte-Stelle in Dungelbeck mit.
Das Interesse am Gottesdienst war deutlich größer als vermutet. So mussten fleißige Helfer noch weitere Bänke holen. Knapp 200 Gäste waren zur Waldlichtung im Gräwig gekommen. Die, die nicht mehr so gut zu Fuß oder per Rad unterwegs waren, brachte Kirchenvorsteher Jan Kölbel mit dem Treckeranhänger zum Gottesdienst. Passend zum ausklingenden Sommer sang die Gemeinde zu Beginn das Lied „Geh aus mein Herz“, bevor es in der Lesung um die biblische Geschichte vom Senfkorn und vom Sauerteig ging. Darauf nahm Pastor Bartholl auch in seiner Predigt Bezug. „Wir machen heute den Wald zu unserer Kathedrale. Das passt auch zur Zukunft unserer beiden Gemeinden, die hoffentlich blühend sein wird. Leider geht, wie im Gleichnis dargestellt, nicht jede Saat auf, die wir gemeinsam säen, aber immer nur auf das zu schauen, was nicht funktioniert, kann frustrierend sein. Schauen wirlieber auf das, was wächst und gedeiht. Immerhin haben wir die beste Botschaft, die auch nach 2000 Jahren immer noch Kreise zieht“, bekräftigte Pastor Bartholl.
Mit dem gemeinsam gesungenen und von den Posaunenchören begleiteten Lied „Vertraut den neuen Wegen“ und dem Segen endete der Gottesdienst. Im Anschluss gab es bei Kaffee und Kuchen noch reichlich Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.