Nikolausgottesdienst mit Sockenspende
Eine Geschichte vom Nikolaus und Sammelaktion für Flüchtlingskinder
Am 6. Dezember fand in unserer St.-Johannis-Kirche zu Dungelbeck ein Familiengottesdienst statt. Das Besondere war, dass Pastor Stephan Feldmann und sein Team in der Einladung die Besucher gebeten hatten, ein Paar Kindersocken als Spende mitzubringen. Was es damit auf sich hatte, sollte sich nun am Nikolaustag erschließen.
Voller Spannung verfolgten an die 80 Gäste ein Anspiel, in dem ein Mädchen am Vorabend des 6. Dezember voller Vorfreude seinen geputzten Stiefel aufstellt und von vielen schönen und auch teuren Geschenken träumt, die es am nächsten Morgen vorzufinden hofft. Die Enttäuschung ist umso größer als es neben den üblichen Süßigkeiten, Nüssen und Mandarinen nur ein Paar selbst gestrickte Socken vorfindet. Was soll es denn da den Mitschülern erzählen, die bestimmt ganz tolle Sachen bekommen haben?
Die Mutter des Mädchens versucht zu trösten und erklärt, worum es am Nikolaustag eigentlich geht und liest ihrem Kind eine der vielen Geschichten vom Nikolaus vor, der vor über 1600 Jahren in Myra, einer Stadt in der heutigen Türkei, gelebt hat. Weil er selbst sehr bescheiden lebte und ihm das Wohl der Kranken, Armen und Kinder sehr am Herzen lag, hatte man ihn dort zum Bischof gewählt. Er half denen, die in Not waren. So auch als es in Myra eine Hungersnot gab.
Nikolaus überzeugte die ägyptischen Seeleute, deren Schiffe nach einem Sturm sicher im Hafen Myras landeten, ihre Ladung an die Bürger Myras abzugeben. Obgleich sie Angst vor ihrem Herrscher hatten, wenn ein Teil des geladenen Weizens fehlen würde, gaben sie das Korn ab. Der Sage nach fehlte nichts als sie wieder in ihrem Heimathafen ankamen.
„Damit man die guten Taten des heiligen Nikolaus immer in Erinnerung behält, feiern wir jedes Jahr am 6. Dezember Nikolaus“, erklärte die Mutter und auch, dass es sicher Kinder gibt, die sich über ein Paar Socken freuen würden. Sie hätte nämlich gerade erst Pastorin Marion Schmager aus der Gemeinde in Oberg getroffen, die sich um die Flüchtlinge in Ilsede kümmert. Dort soll es Kinder geben, die trotz der kalten Jahreszeit ohne Socken in den Schuhen herumlaufen.
Da hat das Mädchen eine Idee. Es möchte seine Socken den Flüchtlingskindern in Ilsede spenden und sammelt auch gleich die zum Gottesdienst mitgebrachten Sockenspenden ein.
Und die Aktion hat sich gelohnt. Knapp hundert Paar neue Socken wurden inzwischen an Pastorin Schmager übergeben und werden nun kleine Kinderfüße wärmen. Das ist bestimmt ganz im Sinne des Nikolaus'.